Coaching: Modeerscheining oder echte Hilfe?

Warum Coaching heute wichtiger ist denn je und woran du gute Coaches erkennst. Ob beim Scrollen auf dem Handy, in Podcasts oder bei YouTube: Coaching scheint überall zu sein. „3 Tipps für mehr Selbstvertrauen“, „So wirst du endlich erfolgreich“ oder „Die Morgenroutine von Elon Musk“ , was früher in Präsenzseminaren vermittelt wurde, erscheint heute im 60-Sekunden-Format auf TikTok. Doch was davon ist echtes Coaching und was nur Selbstdarstellung?

Anna-Lena & Lars

7/8/20252 min read

Was ist Coaching – wirklich?

Coaching ist kein Ratgeberformat und keine Lebensberatung. Es ist ein strukturierter Prozess auf Augenhöhe, der dich dabei unterstützt, eigene Ziele zu klären, Denkblockaden zu lösen und handlungsfähig zu werden.
Ein Coach gibt keine Lösungen vor, sondern stellt die richtigen Fragen, methodisch fundiert, klar und vertraulich.

Im Kern geht es darum, blinde Flecken sichtbar zu machen, Handlungsspielräume zu erweitern und Selbstwirksamkeit zu stärken. Gute Coaches arbeiten mit psychologischem Hintergrundwissen, fundierten Methoden und einer klaren professionellen Haltung.

Warum Coaching immer mehr Menschen anspricht

Viele Menschen erleben heute Unsicherheit, berufliche Veränderungen, innere Unruhe oder das Gefühl, „festzustecken“.
Der Alltag wird schneller, Entscheidungsdruck wächst, die Orientierung fehlt. Coaching bietet in solchen Situationen einen geschützten Rahmen, ohne Wertung, ohne schnelle Rezepte, aber mit echtem Tiefgang.

Anders als Therapie richtet sich Coaching an psychisch gesunde Menschen, die an sich arbeiten, Klarheit gewinnen oder sich beruflich und persönlich weiterentwickeln möchten.

Nicht jeder Coach ist auch ein Coach

Der Begriff „Coach“ ist in Deutschland nicht geschützt. Jeder darf sich so nennen – auch ohne Ausbildung, Erfahrung oder ethisches Fundament. In den sozialen Medien begegnen uns deshalb viele, die eher Meinungen oder Motivationssprüche verbreiten als professionell zu arbeiten.

Ein professioneller Coach:

  • stellt Fragen, statt Antworten zu liefern

  • bietet keine schnellen Patentlösungen

  • wahrt immer die Eigenverantwortung der Klient*innen

  • kennt seine eigenen Grenzen und arbeitet ggf. mit anderen Fachstellen zusammen

Woran du seriöses Coaching erkennst

Gutes Coaching hat Substanz. Es ist transparent, klar und respektvoll im Umgang. Achte bei der Auswahl auf folgende Punkte:

  • Qualifikation: Zertifizierte Ausbildung (z. B. IHK, DCV, DBVC) und fundierte Methodenschulung

  • Haltung: Wertschätzung, Offenheit und echte Lösungsorientierung

  • Abgrenzung: Klare Trennung zu Therapie, Mentoring oder Lebensberatung

  • Reflexionsfähigkeit: Gute Coaches arbeiten an sich selbst – und lassen dich deine Themen selbst gestalten

Mein eigener Weg ins Coaching

Zwischen Februar und Juli dieses Jahres habe ich eine umfassende Coaching-Ausbildung durchlaufen, mit Schwerpunkten im systemischen Denken, in NLP-Methoden und praxisnahem Coaching. Die IHK-Zertifizierung folgt im August.

Warum ich diesen Weg gegangen bin?
Weil ich gemerkt habe, wie viele Menschen zwar funktionieren, aber innerlich straucheln. Weil ich gesehen habe, wie kraftvoll es ist, nicht für andere Lösungen zu finden, sondern ihnen zu helfen, die eigenen zu entdecken.
Mir geht es nicht um schnelle Tipps. Sondern um echte Veränderung, achtsam, ehrlich und nachhaltig.

Fazit:
Coaching ist kein Trend. Es ist ein wirksames Werkzeug für Menschen, die sich bewegen wollen, innerlich wie äußerlich. Doch wie bei jedem Werkzeug gilt: Es kommt darauf an, wer es in der Hand hält.