Motivation: Intrinsisch vs. Extrinsisch – Was treibt uns wirklich an?
Es gibt eine bekannte Geschichte aus Saudi-Arabien, die eindrucksvoll zeigt, wie sich Zeiten und Lebensumstände verändern. Ein saudischer Millionär erzählte einmal: „Mein Urgroßvater ritt auf einem Kamel, mein Großvater ritt auf einem Kamel, mein Vater fuhr einen Mercedes, ich fahre einen Mercedes, mein Sohn wird ebenfalls einen Mercedes fahren, aber meine Enkel werden wieder auf Kamelen reiten.“ Als man ihn fragte, warum er das denke, antwortete er: „Harte Zeiten schaffen starke Menschen, starke Menschen schaffen gute Zeiten, gute Zeiten schaffen schwache Menschen, und schwache Menschen schaffen harte Zeiten.“ Diese Geschichte veranschaulicht, wie sich Herausforderungen und Motivationen im Laufe der Generationen verändern können. Aber was genau treibt uns an, unsere Ziele zu verfolgen und Hindernisse zu überwinden? In der Psychologie sprechen wir oft von zwei Hauptformen der Motivation: intrinsische und extrinsische Motivation.
Anna-Lena & Lars
10/28/20242 min read
Was ist intrinsische Motivation?
Intrinsische Motivation entsteht aus uns selbst heraus. Es ist der Drang, etwas zu tun, weil wir es lieben oder weil es uns Freude und Erfüllung bringt. Wir benötigen keine äußeren Belohnungen, sondern handeln aus einem inneren Antrieb heraus. Zum Beispiel:
Hobbys:
Wenn jemand malt, weil er die Freude am kreativen Prozess liebt, ist das ein Beispiel für intrinsische Motivation.
Berufliche Erfüllung:
Jemand, der in seiner Arbeit aufblüht, weil er sich durch die Aufgaben herausgefordert und bereichert fühlt, handelt aus intrinsischer Motivation.
Intrinsische Motivation ist kraftvoll, weil sie uns langfristig antreiben kann. Sie basiert auf Leidenschaft, Interesse und einem tiefen Sinn, den wir in unseren Handlungen finden.
Was ist extrinsische Motivation?
Extrinsische Motivation hingegen kommt von äußeren Faktoren. Hier handelt eine Person nicht aus innerer Überzeugung oder Freude, sondern wegen der Aussicht auf Belohnungen oder um Strafen zu vermeiden. Beispiele für extrinsische Motivation sind:
Gehalt und finanzielle Anreize:
Viele Menschen arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, auch wenn die Arbeit selbst ihnen keinen besonderen Spaß macht.
Anerkennung:
Menschen streben nach Anerkennung durch Kollegen, Vorgesetzte oder das soziale Umfeld. Auch Lob oder Auszeichnungen motivieren uns oft, besser zu werden.
Extrinsische Motivation kann kurzfristig sehr wirkungsvoll sein, da sie eine direkte Belohnung verspricht. Langfristig jedoch kann sie an Kraft verlieren, wenn die Belohnungen nicht mehr als lohnenswert empfunden werden.
Wie wirken beide Motivationen zusammen?
Die Kunst liegt darin, beide Arten von Motivation zu verstehen und in Einklang zu bringen. Ein erfülltes Leben erfordert nicht nur extrinsische Anreize wie Geld oder Anerkennung, sondern auch eine starke intrinsische Motivation, die uns tiefe Zufriedenheit bringt.
Für nachhaltigen Erfolg und Zufriedenheit ist es daher wichtig, eine Balance zwischen intrinsischen und extrinsischen Motivatoren zu finden. Wenn wir das, was wir tun, sowohl als innerlich erfüllend als auch äußerlich belohnend erleben, sind wir am produktivsten und glücklichsten.
Wie kannst du deine Motivation stärken?
Setze dir klare Ziele:
Je genauer du weißt, was du erreichen möchtest, desto stärker wird dein Antrieb, darauf hinzuarbeiten – egal ob intrinsisch oder extrinsisch motiviert.
Finde deine Leidenschaft:
Versuche, mehr von den Dingen in deinen Alltag zu integrieren, die dir Freude bereiten und dich wirklich erfüllen.
Nutze Belohnungen weise:
Extrinsische Belohnungen sind wichtig, aber sie sollten nicht der einzige Grund sein, warum du etwas tust. Finde eine Balance, um langfristig motiviert zu bleiben.
Fazit:
Motivation ist ein komplexes Thema, das uns täglich begleitet. Ob du durch innere Leidenschaft oder äußere Belohnungen angetrieben wirst, es lohnt sich, beides in dein Leben zu integrieren. Denk an die saudische Geschichte: Harte Zeiten fordern uns heraus, aber wahre Motivation – sei es intrinsisch oder extrinsisch – hilft uns, diese Herausforderungen zu meistern.